Motor

Der Motor

Quellen: Texte: Die großen Volkswagen v. Kittler/Kuch, T. Graalmann und P. Moswinkel

  Bilder: soweit nicht anders angegeben- Mitglieder der VW411-412 Friends und der Vereinigung der VW 411/412 Besitzer



Im Motorraum bietet sich der gewohnte Anblick des flachen Vierzylinder-Boxermotors mit Luftkühlung. Sein Hubraum betrug bei der Markteinführung des 411 genau 1679 ccm, die den großen VW also in die 1,7 Liter-Klasse einstuften. Mit den Kolbenmaßen von 90 x 66 mm war die 411-Maschine die kurzhubigste aller VW-Maschinen; bei der Nenndrehzahl von 4500 U/min unterliegt sie einer Kolbengeschwindigkeit von nur 9,9 m/s. Mit einer niedrigen Verdichtung von 7,8:1 kam der Motor ferner mit Normalbenzin aus. Das Motorkonzept war indes völlig klar und typisch wolfsburgisch: nämlich Verzicht auf hohe Leistung zugunsten von Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit. Auch in der gehobenen Preisklasse vertraute VW auf seine alten Trümpfe.











Vergasermotor



Im VW Typ 4 wurde ein luftgekühlter Vierzylinder-Boxer in Flachbauausführung verbaut. Er hatte einen Hubraum von 1679 cm³ und leistete 68 PS bei 4500 Umdrehungen.


Nur bei der Zyklopserie bestand das Kurbelgehäuse aus Magnesium, anschließend kam Alu zum Einsatz. Auch das Lüftergehäuse bestand im 1. Modelljahr aus Magnesium-Druckguss.


Das Gebläse lag vor dem Kurbelgehäuse, weshalb der Motor nur 408 mm hoch war.


Mit einem Drehzahlbereich von 1800 bis 3900 Umdrehungen war der Motor ein zuverlässiges Arbeitstier mit Ausdauer für mehrere zehntausend Kilometer.


Weitere Parameter des Vergasermotors:


- bei Nenndrehzahl von 4500/min = Kolbengeschwindigkeit von 9,9 m/s


- Normalbenzin


- max. Drehmoment 124,5 Nm bei 2800 Touren


- geschmiedete Kurbelwelle in 4 Gleitlagern mit gehärteten Lagerstellen


Die Kraftstoffversorgung erfolgte über 2 Solex PDSIT-Fallstromvergaser mit 34 mm Durchlass und elektrisch beheizter Startautomatik.


Der Luftfiltereinsatz schwamm im Ölbad und war durch Luftschächte mit den Vergasern verbunden.









Einspritz-Motor



Nach nur einem Jahr wurde 1969 der 1,7 Liter große 68 PS Vergasermotor durch eine elektronisch gesteuerte Bosch-Saugrohreinspritzung zum 80 PS starken E-Modell mit D-Jetronic gepflegt.


Aufgrund von einigen Rückschlägen in puncto Zuverlässigkeit, wurde außerhalb der USA ab August 1973 wieder auf den Vergasermotor umgestellt.


Mit dem Modelljahr 1974 rüstete VW exclusiv für Nordamerika auf die neue L-Jetronic um.


Der im VW 411 E verbaute Einspritzmotor brauchte Superbenzin. Durch geänderte Kolben und überarbeitete Zylinderköpfe ermöglichten den Leistungszuwachs auf 80 PS.


Mit dieser neuen Motorisierung schaffte der VW Typ 4 nun 155 km/h und sprintete aus dem Stand auf 100 km/h in 15 Sekunden.


Fotoquelle: zeitgenössische Werbung

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